Hochschulleben „Ein öffentlicher Text“: Wie gestalten wir die Südfassade der Hochschule?

Würdigung des Kunstwerkes von Barbara Köhler und Vorstellung der zukünftigen Neugestaltung

„Ein öffentlicher Text“: Wie gestalten wir die Südfassade der Hochschule?

Audimax

Hochschulleitung

Noch in diesem Jahr wird eine neue Südfassade der Alice Salomon Hochschule Berlin alle Hochschulangehörigen und die Menschen in Marzahn-Hellersdorf begrüßen. Das derzeitige Werk Barbara Köhlers wird dann durch eine Gestaltung der Poetik-Preisträger_innen Christoph Szalay oder Maxi Obexer abgelöst. Bereits am 25. April 2024 stellten die Künstler_innen ihre Entwürfe erstmals vor und tauschten sich mit Studierenden, Lehrenden, Verwaltungsmitarbeitenden und der Jury des Poetik Preises aus. Nun lädt die Hochschule ganz herzlich zur Vorstellung der zukünftigen Fassadengestaltung im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung ein:

Ein öffentlicher Text
Würdigung des Kunstwerkes Barbara Köhlers und
Vorstellung der zukünftigen Neugestaltung der Südfassade der Hochschule
Donnerstag, den 20. Juni 2024  |  15:00 Uhr  |  Audimax

Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm begleitet die Präsentation:

  • 15:00 Uhr: Performative Lesung von Texten Barbara Köhlers durch Studierende
  • 15:15 Uhr: „Ein öffentlicher Text“ Round-Table-Diskussion mit Bettina Völter (Rektorin ASH Berlin), Jutta Hartmann (Professorin ASH Berlin), Jörg van den Berg (Kunstwissenschaftler, Kurator, Leitung des Museums Morsbroich) sowie des_der Poetik-Preisträger_in, die die Fassade gestaltet, Moderation: Tom Bresemann (Jury-Mitglied, Lyriker, Mitbegründer Lettrétage)
  • 16:00 Uhr: Vorstellung der zukünftigen Neugestaltung der Südfassade
  • 16:30 Uhr: Get-together an der Südfassade und Einweihung der Barbara-Köhler-Gedenktafel
  • im Anschluss: Sommerfest der Hochschule im Innenhof der ASH Berlin

Die Hochschule folgt damit dem Beschluss des Akademischen Senats aus dem Jahr 2018, der festlegt, dass die Wandgestaltung der Südfassade der Hochschule alle fünf Jahre durch einen neuen Beitrag aus dem Kreis der Poetik-Preisträger_innen verändert wird. Detaillierte Informationen dazu finden Sie weiter unten im Text.

Wir freuen uns sehr, Sie an der Hochschule begrüßen zu dürfen, eine Anmeldung ist nicht nötig.

 

Über Poetik-Preisträger Christoph Szalay

Christoph Szalay ist in Graz geboren. Er ist Lyriker, Künstler und Kurator sowie seit 2017 Literaturbeauftragter des Forum Stadtpark in Graz. Neben fünf Büchern sind seine Publikationen in Literaturzeitschriften, Anthologien und im Rundfunk erschienen. Im Januar 2019 erhielt Christoph Szalay den Alice Salomon Poetik Preis. Die Jury würdigte ihn dabei als „einen Autor, der seit Beginn seines Schaffens konsequent interdisziplinär arbeitet: Sei es in der Lyrik, Performance oder Erstellung von Installationen.“ Hervorgehoben wurde dabei der „außerordentliche Facettenreichtum Szalays, der auf meisterliche Art Zitate aus Kunst, Literatur, Rock-Musik und Hip Hop, Alltagssprache und Social Media gleichwertig verwendet, sie in einen neuen Kontext setzt, den Leser irritiert.“

 

Über Poetik-Preisträgerin Maxi Obexer

Maxi Obexer ist in Südtirol geboren und lebt in Berlin. Sie bedient verschiedene Genres und macht sich vor allem für Gegenwartsdramatik stark, z.B. ist sie Mitbegründerin des Neuen Instituts für Dramatisches Schreiben. Die hoch politische Autorin beschäftigt sich unter anderem mit den Themen Flucht und Migration; ihr Theaterstück und Hörspiel „Illegale Helfer“ wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für ihren autobiografischen Roman „Europas längster Sommer“ wurde Obexer für den Bachmannpreis nominiert. Im Januar 2023 erhielt Maxi Obexer den Alice Salomon Poetik Preis. Die Jury zeigte sich besonders beeindruckt davon, dass sich Obexers Texte „keiner gefälligen Stilistik beugen. Sie spiegeln vielmehr Obexers eigenwilliges Leiden an der Welt, ihre Wut, ihr Engagement wider.“

 

Über die Neugestaltung der Südfassade

Hier finden Sie den Beschluss des Akademischen Senats zur Neugestaltung der Südfassade vom 23. Januar 2018 im Wortlaut und die ausführliche Begründung der Hochschulleitung für ihren Vorschlag.

In 2017 erzielte die Ausschreibung zur (Neu-)Gestaltung der Südfassade eine hohe Medienresonanz und wurde kontrovers diskutiert. Für einen Überblick haben wir unter www.ash-berlin.eu/fassadendebatte die Presseartikel zur Fassade als Linksammlung für Sie zusammengestellt.

 

Zum Fünf-Jahres-Rhythmus

Der Fünf-Jahres-Rhythmus entspricht - wenn man die Masterstudiengänge hinzuzählt - in etwa der durchschnittlichen Studiendauer unserer Studierenden. So werden - neben den Verwaltungsangestellten, den wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen und den Lehrenden der Hochschule - auch die meisten Studierenden den Prozess der Entscheidung über eine neue Wandgestaltung miterleben und mitdiskutieren können.

 

Über Vorschlagsrecht und Beteiligung

Die durch die Jury des Poetikpreises gewählten Preisträger_innen haben die Möglichkeit, entweder gemeinsam eine Wandgestaltung vorzuschlagen oder jeweils eigene Vorschläge einzubringen. Alle Vorschläge werden in einer hochschulöffentlichen Veranstaltung den Hochschullehrer_innen, Verwaltungsmitarbeiter_innen, akademischen Mitarbeiter_innen und Studierenden der ASH Berlin sowie der Jury des Poetikpreises vorgestellt und dort besprochen. Diese Veranstaltung eröffnet die Möglichkeit, den Austausch zwischen den Preisträger_innen und der Hochschulöffentlichkeit über die Verbindung des Werkes mit der Alice Salomon Hochschule oder auch über die Bedeutung von Kunst und Wissenschaft und deren jeweilige Eigenständigkeit zu vertiefen.

Die Preisträger_innen entscheiden selbst, ob und inwieweit sie (unter anderem) dieses Forum nutzen möchten, um eine fertige Arbeit als Vorschlag für die Fassade vorzustellen oder ihren Vorschlag ggf. weiter zu entwickeln. Dabei ist es z.B. denkbar, dass die Wandgestaltung partizipativ und/oder gemeinsam von mehreren Preisträger_innen entwickelt wird, dass ein_e Künstler_in mehrere Vorschläge als Alternativen einbringt oder dass ein eingereichter Vorschlag nach der Veranstaltung modifiziert wird. Wenn es nach fünf Jahren mehrere Vorschläge von Preisträger_innen zur Wandgestaltung gibt, wird die Jury des Poetikpreises den Vorschlag auswählen, der dann an der Südfassade realisiert wird.

Durch die Dokumentation des Prozesses und der jeweiligen Realisierungen an der Südfassade kann eine Geschichte des Poetikpreises geschrieben werden, die auch als Teil einer Geschichte partizipativer Prozesse an der ASH erzählt werden kann. Damit wird die Verbindung des Poetikpreises mit der ASH Berlin gestärkt und die Identifikation der Hochschulangehörigen mit dem Alice Salomon Poetik Preis erhöht. Der 5-Jahres-Rhythmus ermöglicht zudem die Auseinandersetzung mit den Spannungsfeldern: Kontinuität und Wandel sowie Hochschuldemokratie und Freiheit der Kunst konstruktiv zu bearbeiten. Dies beinhaltet auch die kritisch-produktive und kreativ-lernende Auseinandersetzung mit der Kunst ihrer Preisträgerinnen und Preisträger. Das Selbstverständnis der Hochschule prägt nun weniger die jeweilige Arbeit an der Wand als vielmehr der Austausch darüber und der regelmäßige Wechsel von Arbeiten ganz unterschiedlicher Künstler_innen.

 

Über den Alice Salomon Poetik Preis

Mit dem Alice Salomon Poetik Preis zeichnet die ASH Berlin alle zwei Jahre Künstlerinnen und Künstler aus, die durch ihre besondere Formensprache und Vielfalt zur Weiterentwicklung der literarischen, visuellen sowie akustischen Künste beitragen und dabei immer interdisziplinär arbeiten und wirken. Verbunden ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro, mit einer Dozentur und mit der Möglichkeit, die Südfassade der Hochschule neu zu gestalten.