Die Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH Berlin) engagiert sich dafür, nachhaltige Lösungen für die offenen sozialen Fragen zu finden, die ganz Deutschland bewegen. Ein Meilenstein dafür und erstes Ergebnis ist die Fokuswoche mit dem Titel „alice solidarisch“, in der die ASH Berlin zwischen dem 18. und dem 22. Januar 2016 Freiräume in ihrem sonst engen Kalender schafft, um die Kräfte ihrer Lehrenden und Studierenden zu bündeln, die Stimmen von Geflüchteten und von Expert/-innen zu hören. „Die Fokuswoche ist ein Statement, das sagt: Es kann nicht weitergehen wie bisher, wir brauchen Teilhabe, wissenschaftliche und professionelle Expertise“, so Prof. Dr. Bettina Völter, Prorektorin für Forschung und Kooperationen der ASH Berlin. „Unsere Gesellschaft, ihre Bildungseinrichtungen, ihre Hochschulen, ihre sozialen Organisationen, ihre Verwaltung u.a.m. müssen neue Lösungen finden. Der Wunsch nach nachhaltiger Inklusion von Hunderttausenden von Menschen aus vielen Ländern dieser Welt in Deutschland verlangt nach sozialen Innovationen.“
Mitten im Semester widmet die ASH Berlin, die sich bereits seit 2013 in der Hellersdorfer Unterkunft für Geflüchtete und Asylsuchende in der Maxie-Wander-Straße engagiert, eine ganze Woche dem Ziel, innovative Strategien für die Inklusion von Flüchtlingen zu entwickeln. „Es ist eine Aufgabe der Hochschulen für angewandte Wissenschaften, ihre Erfahrungen und Expertise einzubringen, da diese dank ihrer Nähe zur beruflichen Praxis einen besonderen Erfahrungsschatz und fundierte Ideen einbringen können“, so Prof. Dr. Bettina Völter über das Engagement der ASH Berlin.
In den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit und Kindheitspädagogik wird allerorts nach qualifizierten Mitarbeitenden gesucht. Schon im Oktober 2015 forderte der Städte- und Gemeindebund durch seinen Verbands-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg gegenüber Leitmedien die Einstellung von bis zu 50.000 neuen Sozialarbeiter/-innen. Die ASH Berlin bildet derzeit in allen genannten Fächern etwa 3.500 Studierende zu qualifizierten Fachkräften aus. Sie sieht ihre Aufgabe darin, die Debatten um Flucht, Asyl, Unterbringung, Inklusion, Professionalisierung, Strategien gegen Rechte Gewalt und Rassismus mit zu führen. Dabei legt sie besonderen Wert darauf, dies im Dialog mit den Menschen zu führen, die Flucht- und Ankommenserfahrungen gemacht haben, sowie mit Vertreter/-innen von Initiativen und aus der beruflichen Praxis.
So wird während der Fokuswoche weiter an einem gemeinsamen Positionspapier der Hochschulen zu Qualitätsstandards professioneller Sozialer Arbeit mit Geflüchteten gearbeitet. In das Papier fließen die Erfahrungen der ASH Berlin der vergangenen Jahre ein.
Auch sensible Themen, wie der Umgang mit häuslicher und sexualisierter Gewalt in Asylunterkünften oder Erfahrungen mit Rassismus und Rechter Gewalt, stehen auf dem Programm. Die Fokuswoche widmet sich der Arbeit mit Ehrenamtlichen ebenso wie der Frage, wie Menschen mit Fluchterfahrungen einen barrierefreien Zugang ins Bildungssystem finden können. Es wird Spaziergänge, Beratung, eine Filmreihe, Ausstellungen, Musik-, Theater- und Tanzangebote für alle geben. Und last not least rückt die Fokuswoche die Fluchtursachen, Fluchtkontexte sowie die Situationen in Ländern wie der Türkei und Griechenland in den Blick.
Fokuswoche „alice solidarisch“: von 18. bis 22. Januar 2016 an der ASH Berlin.
Alle Veranstaltungen sind öffentlich. Eine Anmeldung für die Teilnahme ist nicht erforderlich.
Das vollständige Programm finden Sie unter: www.ash-berlin.eu/fokuswoche
Neben den im Programm aufgeführten Teilnehmer/-innen hat die ASH Berlin Gäste wie den Regierenden Bürgermeister von Berlin und Mario Czaja (Senator für Gesundheit und Soziales) persönlich eingeladen.
Wir vermitteln Ihnen gerne Interviews und Hintergrundgespräche mit Expertinnen und Experten, Lehrenden und der Hochschulleitung der ASH Berlin.
Für berichterstattende Presse empfehlen wir folgende Veranstaltungen:
Eröffnung am Montag, den 18. Januar 2016, 10-13 Uhr im Audimax: „Gemeinsam Inklusion gestalten: Herausforderungen und Wege global erkennen und lokal angehen“ (siehe Programm-PDF S.16)
Die Auftaktveranstaltung spannt inhaltlich den Rahmen der Fokuswoche auf, rückt sowohl globale als auch konkrete lokale Perspektiven in den Blick rücken und stellt diese kontrovers-konstruktiv zur Diskussion.
Dienstag, 19. Januar, 9-11 Uhr im Raum 334: „Vom Container in die Wohnung – Gemeinsam Utopien entwickeln für alternative und inklusive Wohnkonzepte“ (siehe Programm-PDF S.22)
Der Workshop möchte der Frage nachgehen, wie es gelingen kann, Geflüchteten nicht nur eine „Unterbringung“, sondern zügig menschenwürdig(er)es Wohnen und Leben zu ermöglichen.
Dienstag, 19. Januar,12-16 Uhr im Raum 009: „Right to University: Changing structures, making access!“ (siehe Programm-PDF S.25)
In Abhängigkeit von den jeweiligen Institutionen (Schulen, Hochschulen, Universitäten) sind Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert – sie reichen von einer fehlenden Finanzierung über eine eurozentristische Abwertung ihrer (Vor-) Bildung und Bildungsverboten bis hin zu der Sorge vor Deportation im Fall von Illegalisierung.
Dienstag, 19. Januar, 18-20 Uhr im Raum 225: „Podiumsdiskussion: Die Gefahr durch neofaschistische/ rechtspopulistische Phänomene und Bewegungen und Herausforderungen für die Soziale Arbeit“ (siehe Programm-PDF S.26)
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Fachstelle Gender und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung statt.
Mittwoch, 20. Januar, 18-21 Uhr im Audimax: „Paneldiskussion: Umgang mit sexualisierter Gewalt und häuslicher Gewalt in Asylunterkünften“ (siehe Programm-PDF S.36)
Eine gemeinsame Diskussion soll den spezifischen Kontext von Gewalt gegen Frauen in Asylunterkünften beleuchten.
Donnerstag, 21. Januar, 18-20 Uhr im Raum 229: „Podiumsdiskussion: Globale Herausforderungen für SAGE Studiengänge und Professionen - Erste Ansätze und Perspektiven für die Zukunft (siehe Programm-PDF S.41)
Die Diskussion geht der Frage nach, wie sich die Studiengänge der SAGE-Fächer (Soziale Arbeit, Gesundheit und Erziehung) perspektivisch weiterentwickeln können und müssen, um den globalen Herausforderungen noch besser gerecht zu werden.
Abschlussveranstaltung "Come Together" am Freitag, 22. Januar, 10-13 Uhr im Foyer/ Eingangsbereich: „Offener Kommunikationsraum mit Markt der Möglichkeiten“ (siehe Programm-PDF S.42)