"Erinnerungsorte" macht verdrängte Geschichte sichtbar

Mit einer Abschlusstagung im Jüdischen Museum Berlin endet am 16. September 2016 nach zwei Jahren das Projekt "Erinnerungsorte. Vergessene und verwobene Geschichten". Das vom Institut für angewandte Forschung (IFAF Berlin) geförderte und an der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH Berlin) angesiedelte Projekt wurde in Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (Prof. Thomas Bremer), dem August-Bebel-Institut, der Stiftung Jüdisches Museum Berlin, Berlin Postkolonial e.V. und Solidaritätsdienst International e.V. durchgeführt.
"Mit Erinnerungsorte erzählen wir Berlin anders. Mit dem Projekt rücken wir Orte der Metropole Berlin in den Fokus, an denen ausgeblendete Perspektiven und verdrängte Geschichte sichtbar gemacht werden und zur Sprache kommen. Mit unseren Erinnerungsorten verweben wir Ereignisse mit Lebensgeschichten", so Projektleiterin Prof. Dr. Iman Attia (ASH Berlin) über die erfolgreiche Projektarbeit.

Die Geschichten vieler Minderheiten bleiben häufig unberücksichtigt. Das Projekt "Erinnerungsorte. Vergessene und verwobene Geschichten" thematisiert global- und stadthistorische Ereignisse und Narrative aus der Perspektive von Schwarzen Deutschen, Juden und Jüdinnen, Sinti und Roma/Romnja und Sintezza und People of Color in Berlin in ihrer Verwobenheit. Seit Oktober 2014 wurden im Rahmen des Projekts Orte und Geschichte(n) recherchiert, die dazu geeignet sind, hegemoniale Geschichtsnarrative zu irritieren und Erinnerungen als im doppelten Sinne geteilte (shared and divided) im Stadtraum zu verorten.

Erzählt werden Geschichte*n, ...
die von Bewegung und Globalität handeln – und doch keine „Migrationsgeschichte“ sind.
die verdrängt oder zum Schweigen gebracht werden – und doch keine „Opfergeschichte“.
die konkrete Lebenswege beleuchten – und doch keine Geschichte von „Einzelschicksalen“.

Michael Rothberg (University of California, Los Angeles, UCLA) führt am 16. September im Jüdischen Museum mit einer Keynote in seinen Ansatz der "Multidirectional Memory" ein und beleuchtet Perspektiven auf Erinnerungs- und Gedächtniskulturen. Im Abschlusspanel wird diskutiert, wie marginalisierte Geschichten erzählt und sichtbar gemacht werden können.
Den Abschluss bildet ein Konzert der Sängerin Tayo Onutor, die sich selbst als Afro-Sintezza bezeichnet. Sie spielt Soul, Jazz und R'n'B auf Deutsch, Englisch und Romanes. Begleitet wird sie von dem Bluespianisten Ernie Schmiedel.

Wir vermitteln Ihnen gerne ein Interview mit Projektleiterin Prof. Dr. Iman Attia (ASH Berlin).

Abschlusstagung des Projekts "Erinnerungsorte. Vergessene und verwobene Geschichten"
Ort: Jüdisches Museum Berlin - W. Michael Blumenthal Akademie, Saal
Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
Zeit: 9-20 Uhr
Eintritt: frei
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Weitere Informationen finden Sie auf...
der Forschungsprojektseite der ASH Berlin:
www.ash-berlin.eu/forschung/forschungsprojekte/erinnerungsorte/
der Projekt-Homepage des Jüdischen Museum Berlin:
www.jmberlin.de/www.jmberlin.de/erinnerungsorte

TechnologieTransferTag Berlin-Brandenburg 2016

Eine weitere Präsentation des Projekts bietet sich am 19. September 2016 ab 13:30 Uhr im Hauptgebäude der TU Berlin. Dort findet im Rahmen des TechnologieTransferTag Berlin-Brandenburg 2016 (T3BB) ein Erfahrungsaustausch über Best-Practice-Beispiele aus Verbundprojekten statt. Ab 17 Uhr gibt es die Möglichkeit der "Ausstellungsbesichtigung" am IFAF-Stand.

TU Berlin - Hauptgebäude-Lichthof
Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
Zeit: Ab 13.30-17 Uhr
Anmeldungen für den Besuch des Forums sind unter www.ttt-bb.de möglich.
Kontakt: Siegfried Helling - Tel.: +49 (0)30 46302-479 oder siegfried.helling@berlin-partner.de

Weitere Informationen zum Programm:
www.berlin-partner.de/nc/infothek/veranstaltungen/termin-detail/technologietransfertag-berlin-brandenburg-2016-t3bb-an-der-tu-berlin/