Die österreichische Schriftstellerin Elfriede Czurda hält am Freitag, den 29. April 2016 an der Alice Salomon Hochschule (ASH) Berlin eine Poetik Vorlesung. Sie wird Einblicke in ihre literarische Arbeitsweise geben und eine Reihe verschiedener formaler Wege jüngerer poetischer Projekte vorstellen. Sie können Ausgangspunkte sein für Überlegungen, wie biografisches Schreiben strukturierbar sein könnte, entlang der sich grundsätzlich stellenden Frage, was „biografisches Schreiben“ intendiert.
Elfriede Czurda wurde im Januar 2016 von der Hochschule mit dem Alice Salomon Poetik Preis 2016 ausgezeichnet, der mit einer Poetik-Dozentur verbunden ist. Am 29. April findet nun von 18 bis 20 Uhr im Audimax der ASH Berlin die öffentliche Poetik Vorlesung statt.
Auszeichnung für die Weiterentwicklung der Künste
Anlässlich der Einführung des deutschlandweit ersten Masterstudiengangs „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der ASH Berlin im Wintersemester 2006/07 rief die Hochschule den Alice Salomon Poetik Preis ins Leben, der mit 6.000 Euro dotiert ist. Mit dem Alice Salomon Poetik Preis zeichnet die ASH Berlin Künstlerinnen und Künstler aus, die durch ihre besondere Formensprache und Vielfalt zur Weiterentwicklung der literarischen, visuellen sowie akustischen Künste beitragen und dabei immer interdisziplinär arbeiten und wirken.
Die Jury, die sich aus Größen der deutschen Kunst- und Literaturszene sowie aus Multiplikatoren der Alice Salomon Hochschule Berlin zusammensetzt, würdigt Czurda als Künstlerin, die eine „offene, hoch konzentrierte und subtile Poesie zwischen den Künsten geschaffen hat. In der Vielfalt ihres Werks vermittelt sie eine Ästhetik des Intermediären – zwischen Poesie und Theorie, Sinnlichkeit und Konzeptualität, Sprachkraft und Unsagbarkeit sowie auch zwischen Text, Bild, Musik und Architektur.“
Die Preisträgerin Elfriede Czurda
Elfriede Czurda, geboren 1946 in Wels, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Nach abgeschlossenem Studium publizierte sie 1974 ihre ersten Texte in der Linzer Zeitschrift „neue texte“, war später mehrere Jahre Lektorin der gleichnamigen Buchedition. Mit „ein griff = eingriff inbegriffen“ veröffentlichte sie 1978 ihr erstes Buch im Rainer Verlag in Berlin.1980 verlagerte sie ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin und kehrte 2007 nach Wien zurück. Sie lebte einige Zeit als Writer in Residence und Gastprofessorin in den USA und in Japan.
Ihr breit gefächertes Werk umfasst Prosa, Gedichte, Essays sowie visuelle und fotografische Arbeiten, sie schrieb und inszenierte Hörstücke. Zu ihren Werken zählen u.a. die Romane „Kerner. Ein Abenteuerroman“ (1987/2009), „Die Giftmörderinnen“ (1991), „Die Schläferin“ (1997) sowie die Gedichtbände „Das Confuse Compendium“ (1992), „ich, weiß“ (2008), „Dunkelziffer“ (2011) und das „Buch vom Fließen und Stehen“ (2014).
Die Poetik Vorlesung von Elfriede Czurda an der Alice Salomon Hochschule Berlin am 29. April 2016 ist öffentlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.