Wie blicken lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und intergeschlechtliche (LSBT*I) Senior*innen auf das Alter(n)? Welche Folgen haben Hetero- und Asexualisierung in pflegerischen Regeldiensten? Im Rahmen des IFAF-Forschungsprojekts „Gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Pflege im Alter“ (GLEPA) der ASH Berlin wurde die internationale Fachtagung „LGBT*I & AGING: Needs, opportunities and challenges – Lesbian, Gay, Bi, Trans* and Intersex Aging in Theory and Practice“ veranstaltet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Zur Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen Senior_innen und älteren Trans* und Intersex-Personen (LSBT*I) gibt es nur wenige Untersuchungen. Dabei berichten die wenigen Studien zum Thema vom deutlichen Unbehagen dieser Bevölkerungsgruppen gegenüber regulären Angeboten der offenen und stationären Altenhilfe, unter anderem aufgrund von befürchteten homophoben Reaktionen. Ergebnisse für ein verbessertes Verstehen der sozialen und pflegerischen Bedürfnisse von LSBT*-Älteren wurden von den ASH-Forscher_innen Prof. Dr. María do Mar Castro Varela und Dr. Ralf Lottmann vorgestellt. Weitere Referent_innen aus dem In- und Ausland präsentierten ihre jüngsten Ergebnisse, so etwa stellte Prof. Kathryn Almack von der University of Hertfordshire, Großbritannien, die Studie „The Last Outing – Exploring End of Life Experiences of Older LGBT* people“ vor.
Das niederländische Pflege-Zertifikationsverfahren „Pink Passkey“ für Pflegeheime wurde von Dr. Martin Moering von Pink 50+ Nederland als ein Beispiel präsentiert, um Individualität und Sexualität in Pflegeheimen – nicht nur bezogen auf LSBT*I – zu fördern. Aufbauend auf den Forschungsprojekten und praktischen Initiativen wurden neue interdisziplinäre Forschungsvorhaben erörtert.