Wir sind jung, wir studieren und haben fast alle einen Hang zum Idealismus. Warum beschäftigen wir uns also ausgerechnet mit dem Thema Tod? Ein Wort, das wir ungern aussprechen und dessen Wirkung vielen Menschen Unbehagen bereitet.
Die Soziale Arbeit schreibt sich auf die Fahnen, Lebenslagen zu erkennen und mit ihnen zu arbeiten. Vor unserem geistigen Auge sehen wir Menschen, denen wir professionell helfen möchten. Wir betrachten das Leben - und häufig vergessen wir, dass Sterben und Tod zum Leben dazugehören.
Im Projektseminar „Zwischen Leben und Tod - Sterbebegleitung und psychosoziale Beratung in Hospiz, Palliative Care und Klinischer Sozialarbeit" (Soziale Arbeit) unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Fretschner und Prof. Dr. Gudrun Piechotta-Henze, haben wir, Studierende der ASH Berlin, uns vier Semester lang mit verschiedenen Fragen beschäftigt. Etwa wie das Sterben in verschiedenen Kulturen eingebettet ist, wie sich das Thema historisch und gesellschaftlich verändert, welchen Beitrag die Soziale Arbeit in der Sterbe- und Trauerbegleitung leisten kann. Wir haben die soziologischen, psychologischen und philosophischen Aspekte der letzten Lebensphase thematisiert, uns mit den institutionalisierten Formen des Sterbens auseinandergesetzt, Expert_innen eingeladen (z.B. Jan Möllers, Kulturanthropologe und Bestatter), Hospize besichtigt und einen Spaziergang über den Dorotheenstädtischen Friedhof gemacht.
Heute haben wir das studentische Projekt mit einem Fachtag abgeschlossen. Die Einladungen sind auf reges Interesse gestoßen - offensichtlich ist der Wunsch groß, über die Themen Sterben, Tod und Trauer in der Gesellschaft und im Bereich Soziale Arbeit miteinander zu sprechen.