Stellungnahme der Hochschulleitung zur Besetzung und Protestwoche im Audimax

Ende der Protestwoche als Auftakt für die Aufarbeitung der Ereignisse und Erfahrungen

Zeigt die Gebäudefront der Alice Salomon Hochschule Berlin
ASH Berlin

Die Besetzung des Audimax durch die Studierenden, die als Motiv angaben, „einen Ort für selbstorganisiertes Lernen zu schaffen, der sich auf Antikolonialismus und Widerstand konzentriert“1, wurde am Montagabend, den 6.1.2025, einvernehmlich beendet. Mit dem Ziel und der Notwendigkeit der Deeskalation gewährte das Präsidium der Gruppe von Dienstag bis Donnerstag zu jeweils vereinbarten Zeitfenstern Zugang zum Audimax zur Wissensaneignung, zum Austausch und zur kritischen Auseinandersetzung, nicht zuletzt mit den Strukturen der ASH Berlin und der Hochschulleitung. 

Wir begreifen das gestrige Ende dieser Protestwoche als Auftakt für die Aufarbeitung der Ereignisse und Erfahrungen. Für den Moment halten wir fest: 

Die Alice Salomon Hochschule Berlin hat das Recht von Studierenden auf Protest und Meinungsäußerung gewahrt und sich in diesen Tagen intensiver Verständigung konfliktfähig gezeigt. Dabei stellten Hochschul- und Polizeileitung einen laufenden Kontakt her. In diesem Rahmen war eine kontinuierliche konstruktive Zusammenarbeit möglich. 

Die ASH Berlin musste scharfe Kontroversen und große Spannungen aushalten, die Hochschulgemeinschaft wurde an ihre Grenzen gebracht. Dabei wurden immer wieder die markierten roten Linien überschritten. Diskriminierungen, Antisemitismus und (antimuslimischer) Rassismus, die stattgefunden haben, bedauern wir zutiefst. Sie wurden und werden weiterhin benannt und bearbeitet. 

Das Präsidium und die Hochschulgemeinschaft werden die Erfahrungen in den nächsten Monaten selbstkritisch auswerten und dies ohne Vorbehalte tun. Das Präsidium lässt derzeit juristisch prüfen, ob im Einzelnen Straftaten vorliegen und wird diese zur Anzeige bringen.

Das Präsidium der
Alice Salomon Hochschule Berlin

 

1 Presseerklärung der Aktivist_innen vom 6.1.2025

 

Hintergrundinformationen:

 

Stellungnahme der Hochschulleitung vom 7.1.2025

Solidaritätsschreiben: Hochschulangehörige der ASH Berlin stellen sich hinter das Präsidium

Umgang mit verschiedenen Rassismen wie antimuslimischer Rassismus und Umgang mit Antisemitismus an der ASH Berlin

Leitbild der ASH Berlin