Das EU-Projekt „Pflegefachpersonal für das 21. Jahrhundert“ untersucht die pflegerische Versorgung in drei europäischen Ländern. In Deutschland wird es getragen vom Berliner Institut für Interkulturelle Arbeit (BIKA) – einem An-Institut der Alice Salomon Hochschule Berlin. Die europäischen Partnerorganisationen sind Dobre Kadry, Centrum badawczo–szkoleniowe an der Wirtschaftsuniversität in Wroclaw (Polen) sowie das Trendhuis BVBA in Mechelen/Antwerpen (Belgien).
In ihrer Zusammenarbeit wollen die Kooperationspartner Beispiele guter Praxis vorstellen, um das Interesse junger Menschen für den Pflegeberuf zu wecken. Denn in der pflegerischen Versorgung herrscht nicht nur ein Mangel an jungen, professionellen Pflegefachleuten. Der Arbeitsbereich ist auch von einem hohen Maß an Migration geprägt: Pflegefachpersonal aus Polen arbeitet häufig in Deutschland; deutsches Pflegepersonal arbeitet gern in der Schweiz und in Skandinavien.
Im Rahmen des Projektes werden folgende Aspekte untersucht:
- Welches sind die Risiken in der pflegerischen Versorgung unter den jeweils gegebenen sozio-ökonomischen Bedingungen?
- Welche Beispiele guter Praxis bieten aus Sicht der drei kooperierenden Organisationen gute Möglichkeiten zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung unter den gegebenen sozio-ökonomischen Bedingungen?
- Welche fachlichen und vor allem allgemeinen Kompetenzen erachten die Projektpartner als wesentlich für eine Verbesserung der pflegerischen Versorgung und für wie groß erachten sie die noch bestehenden Kompetenzlücken?
Um sich über diese Themen grenzüberschreitend austauschen zu können, arbeiten die nationalen Teams mit regionalen Praxispartnern zusammen, führen Befragungen durch, erstellen Risikokarten und sammeln Beispiele guter Praxis.
In Deutschland wird das Team des BIKA gemeinsam mit Praktiker_innen aus Berliner Krankenhäusern das Verfahren des Care und Case Managements vorstellen. Es soll gezeigt werden, wie durch dieses patientenorientierte, interdisziplinäre und kooperierende Arbeiten, mehr Sicherheit für die Patienten entsteht und die Arbeitszufriedenheit steigt.
Das EU-finanzierte Projekt läuft von September 2018 bis Dezember 2019. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden auf drei Arbeitstreffen der Partnerorganisationen vorgestellt – im Frühjahr 2019 in Antwerpen, im Sommer 2019 in Wrocław und im Herbst 2019 in Berlin.
Ansprechpersonen des Berliner Instituts für Interkulturelle Arbeit sind Prof. Dr. Ingrid Kollak und Prof. Dr. Stefan Schmidt.