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Traumatisierte minderjährige Geflüchtete verstehen und unterstützen: Entwicklung eines niedrigschwelligen Screening- und Unterstützungs-Portals als Grundlage eines umfassenden psychosozialen Diagnostikmodells
Projektlaufzeit: 01.09.2019 bis 31.08.2022
Projektleitung: Prof. Dr. Luzi Beyer, Prof. Dr. Silke Gahleitner (Teilprojekt ASH Berlin)
Projektmitarbeiter_innen: Annina Fischer, Lisa Große
Kooperationspartner_innen:
Zusammenfassung:
Viele Menschen aus bedrohten Regionen suchen Zuflucht in Deutschland. Insbesondere minderjährige (unbegleitete) Geflüchtete (MG) stellen eine vulnerable Gruppe dar. Viele von ihnen haben kritische Lebensereignisse und traumatische Erfahrungen erlebt. Daher werden gerade von MG Unterstützungsleistungen und Ressourcen benötigt um eine erfolgreiche Integration zu ermöglichen. Als Unterstützungsform für MG plant das Konsortium die Entwicklung eines niedrigschwelligen und dennoch tragfähigen dreistufigen Screening-, Unterstützungs- und Diagnostikkonzepts.
Die erste Stufe beinhaltet eine Sensibilisierung der minderjährigen Geflüchteten mit interaktiven Inhalten sowie eine begleitende Identifizierung von psychischen Auffälligkeiten. Diese (Früh-)Identifizierung erfolgt mittels Affective Computing Verfahren der KI, die auf Endgerät-gestützter Audio-Videoanalyse basieren. Dieser Schritt soll einen datenschutzrechtlich ethisch geprüften, niedrigschwelligen Einstieg in Hilfsangebote sicherstellen (Screening).
Die zweite Stufe eröffnet den minderjährigen Geflüchteten die Kontaktaufnahme im Peerbereich, die innerhalb einer Online-Plattform videochat-basiert beratende Unterstützungsleistungen anbietet. Das Zusammenführen der Jugendlichen (Geflüchtete und geeignete Peers), der anschließende Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den AkteurInnen sowie die Darbietung von psychosozialen Hilfestellungen bilden eine zentrale Säule dieses Unterstützungsportals.
Die dritte Stufe ist eine bedarfsgerechte Weiterleitung in das psychosoziale Versorgungssystem über das Portal. Entlang des Grundkonzepts des „Diagnostischen Fallverstehens“ soll das Modell gemeinsam mit den Betroffenen und PraktikerInnen vor Ort empirisch basiert entwickelt werden und im Anschluss daran einsatzfertig und übertragbar auf andere Regionen vorliegen.
Mittelgeber_in: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Schlagworte: minderjährige (unbegleitete) Geflüchtete, Affective Computing Verfahren zum Screening von psychischen Auffälligkeiten, Peer-Unterstützung, psychosoziale Diagnostik
Kontakt:
Prof. Dr. rer. nat. Luzi Beyer
Professur für „Methoden der quantitativen Forschung im Sozial- und Gesundheitswesen"
Raum 408
Sprechzeiten nach Vereinbarung
Prof. Dr. Silke Birgitta Gahleitner
Professorin für Klinische Psychologie und Sozialarbeit, Beratung und Therapie
Raum 506
Sprechzeiten nach Vereinbarung