Passkontrolle!
Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart. Ein kollaboratives Forschungs- und Ausstellungsprojekt
Projektlaufzeit: 1.4.2017 bis 31.3.2019
Projektleitung: Prof. Dr. Iman Attia (ASH Berlin), Prof. Dr. Susan Kamel (HTW Berlin)
Projektmitarbeiter_innen: Iris Rajanayagam (ASH Berlin), Olga Gerstenberger (HTW Berlin)
Kooperationspartner_innen:
- Jüdisches Museum Berlin
- Verband für interkulturelle Arbeit - VIA-Regionalverband Berlin/Brandenburg e.V./ RomaniPhen Archiv
- FHXB-Museum
Fachliche Unterstützung: IniRromnja, Jugendliche ohne Grenzen, International Women Space
Zusammenfassung:
In Zusammenarbeit mit Jugendliche ohne Grenzen, dem Jüdischen Museum Berlin, dem RomaniPhen Archiv, IniRromnja und International Women Space werden Erfahrungen mit prekärem Aufenthaltsstatus bzw. ohne Papiere für die interessierte Öffentlichkeit aufgearbeitet. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen werden rechtliche Rahmenbedingungen sowie gesellschaftliche und historische Zusammenhänge gemeinsam recherchiert und analysiert. Dabei interessieren uns grenzüberschreitende und widerständige Praktiken, die eigensinnig und kreativ mit ethnisierenden und vergeschlechtlichten Zuordnungen umgehen, die Handlungsspielräume nutzen und ausweiten oder sich auf andere Weisen mit oder ohne Papieren durch das Leben (oder durch den Alltag) bewegen.
Die kollaborativ entwickelte Ausstellung wurd am Ende des Förderzeitraums im Friedrichshain-Kreuzberg Museum gezeigt. Sie wird zum Verhandlungsraum für Erfahrungen und Umgangsweisen mit gesellschaftlicher und administrativer Nicht-/Zugehörigkeit sowie den Vorstellungen der Ausstellungsbesucher*innen über die Bedeutung von Papieren in ihrem Leben. Nach Abschluss des Projekts geht die Ausstellung in den Besitz des RomaniPhen Archivs über, wo sie didaktisiert und verliehen wird.
Zur Ausstellung "Schule zieht Grenzen - wir ziehen nicht mit!"
Veranstaltungen und Präsentationen:
- Ausstellungseröffnung mit Performance "Schule zieht Grenzen – wir ziehen nicht mit!", FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Adalbertstr. 95A 10999 Berlin, 2. Etage, 31.01.2019, 19-22 Uhr
- Abschlussveranstaltung "Zugangsbarrieren. Schule und Ausstellungspraxis rassismuskritisch hinterfragt", W. M. Blumenthal Akademie, Klaus Mangold Auditorium, Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin (gegenüber dem Museum), 20.03.2019, 9.30 -19 Uhr
Das umfangreiche Begleitprogramm mit Workshops, einer Performance- und Theateraufführung und einer Buchvorstellung ergänzte die Ausstellung. Alle Veranstaltungen waren kostenfrei und fanden im FHXB-Museum statt.
Programm: Bühne des Widerstands
Kuration und Anmeldung für die Workshops: Melanie Joschla Weiss
- 31. Januar 2019, 19 Uhr: Vernissage mit Tanztheaterperformance von Joschla Melanie Weiss und Rea Andrea Kurmann
- 8. Februar 2019, 19 Uhr: Buchvorstellung des Autor*innenkollektivs Jugendliche ohne Grenzen: Zwischen Barrieren, Träumen und Selbstorganisation - Erfahrungen junger Geflüchteter
- 14. Februar 2019, 13-16 Uhr: Theaterpädagogischer Workshop zu den Themenschwerpunkten »Mädchenbildung in Missionsschulen« und »Schwarze Schüler*innen im Kaiserreich & im Nationalsozialismus«
- 15. Februar 2019, 13-16 Uhr: Workshop von Jugendliche ohne Grenzen: »Widerstand gegen Abschiebung im Kontext von Schule«
- 21. Februar 2019, 13-16 Uhr: Theaterpädagogischer Workshop zum Themenschwerpunkt »Widerstand aus Communities in Vergangenheit und Gegenwart«
- 22. Februar 2019, 13-16 Uhr: Workshop für Jugendliche: Das Soweto-Uprising: Auseinandersetzung mit Widerstandsgeschichten und -formen aus transnationaler Perspektive.
- 1. März 2019, 14-16 Uhr: Forumtheaterworkshop zur Sensibilisierung gegen Diskriminierung von Rom*nja der Jugendtheatergruppe So keres? konzipiert von Magdalena Lovrić & Mirella Galbiatti
- 10. März 2019, 19 Uhr: Theateraufführung von Jugendlichen der Otto-von-Guericke-Oberschule Berlin. Gemeinsam entwickelt mit dem Theater X Berlin.
Publikationen:
- Interview mit Transfer für Bildung: „Politische Bildung sollte auch als Aktivismus und Wissenschaft auch als Wissensgenerierung durch Communities verstanden werden.“ Fünf Fragen an Iman Attia
- Ohne Papiere (über)leben (alice online. Magazin der ASH Berlin, 14.12.2017)
Mittelgeber_in: Institut für angewandte Forschung (IFAF Berlin)
Schlagworte: Bildung, Migration, Integration
Kontakt:
Prof. Dr. Iman Attia
Rassismusforschung / rassismuskritische Bildungs- und Erinnerungsarbeit
Sprechzeiten mittwochs ab 11 Uhr während der Semesterzeiten und n.V.